Thüringer Komponisten - excellent interpretiert
Musik Thüringer Komponisten erfüllte am Freitagabend den großen Saal des Künstlerhofes. Und es gab ein Wiedersehen und Wiederhören mit Peter Helmut Lang.
Nach dem eine Woche zuvor mit Marc Lippuner ein Ex-Stipendiat des Künstlerhofes in Schleusingen Theater inszentierte, gab es am Freitagabend ein weiteres Wiedersehen mit einem Stipendiaten im "Roten Ochsen". Der Komponist Peter Helmut Lang, der im Jahre 2005 hier lebte und arbeitete, brachte natürlich Musik mit - und Musiker, excellente Musiker vom Ensemble diX aus Gera: Andreas Knoop - Flöte, Albrecht Pinquart - Oboe, Hendrik Schnöke - Klarinette und Roland Schulenburg - der Mann mit dem Fagott. Die Holzbläser aus der Geburtsstadt des Malers Otto Dix haben in den vergangenen Jahren durch ungewöhnliche Programme auf sich aufmerksam gemacht. "ensemble diX" hatte unter anderem ein deutschlandweit beachtetes Projekt anlässlich des 120. Geburtstagses von Otto Dix. Mit "Getroffen?! - einer Dix-Revue in Farbe, Wort und Musik" gastiert es gegenwärtig an verschiedenen Orten mit bedeutenden Sammlungen des Dix'schen Schaffens.
Auch das Konzert in Schleusingen unter dem Titel "Coleurs - neue Kammermusik aus Thüringen" war in weiten Teilen eine Hommage an den bedeutenden Maler, veranstaltet von "via nova - zeitgenössische Musik Thüringen e.V." dessen Kurator Peter Helmut Lang. Der junge Komponist freute, dass sich manchmal aus einem Stipendiat "nachhaltige Kontakte ergeben", die diesen Kammermusikabend ermöglichten. Der Ex-Stipendiat hat Spuren hinterlassen, nicht nur mit der Komposition für die Schleusinger Stadtkapelle, sondern auch mit den vertonten Galgenliedern von Christian Morgenstern, die von Sängerinnen des Schleusinger Frauenchores einstudiert worden waren und die es inzwischen auf CD gibt. Als Dankeschön bekamen diese später übrigens die Geraer Holzbläser zusammen mit einem edlen Tröpfchen. Auch Kompositionen des sympathischen Komponisten waren im Konzert zu hören - neben Bach und Wahren, Peter Kerekes, Rudolf Hild und Johannes K. Hildebrandt. Eine spannende Sache, die zeitgenössische Musik
"Es ist wunderlich, wohin die aufs höchste gesteigerte Technik und Mechanik die neuesten Komponisten führt . . ." zitierte Moderator Hendrik Schnöke den alten Goethe. Wie wahr. Doch der langanhaltende Beifall des Publikums war nicht nur Dank an die hervorragenden Musiker, sondern auch an die Komponisten. "Solch kultivierte Musik höre ich selten in Berlin", schwärmte Prof. Harald Reichelt. "Ein tolles Programm . . . jammerschade, das es so wenige Leute erlebten."
Von Peter Helmut Lang wird die Musikwelt noch hören. Gerade hat er ein Akkordeon-Solo-Stück komponiert. Es wird im November in der Klangwerkstatt Berlin uraufgeführt. "Mobile" hat er es genannt. "Es sind oft bildhafte Dinge, die mich inspirieren", erzählt er. So wie sein Stück "Stilleben" für Flöte solo, etwas meditativ angehaucht und wunderbar gespielt von Andreas Knoop am Freitagabend in Schleusingen
aktualisiert von Thomas G. Marzian, 30.10.2012, 16:31 Uhr |