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30.11.2010 - FREIES WORT - Lokalausgabe Hildburghausen Übersicht | Drucken

Traditionelles vereint mit neuen Trends

Schleusingen - Was kommt in diesem Jahr an den Baum, auf den Tisch oder ins Fenster? Jede Menge Tipps für die Weihnachtsdekoration zu Hause holten sich die Besucher beim Kunsthandwerkermarkt im Roten Ochsen am Sonntag. Groß war der Andrang an diesem herrlichen Winternachmittag, auf den Treppen und vor dem Aufzug bildeten sich hin und wieder Schlangen von Besuchern, die entweder hinein oder heraus wollten.

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So manches Weihnachtsgeschenk wurde auf dem Kunsthandwerkermarkt erstanden. Und das Schauen lohnte sich sowieso

Daher betätigte sich Klaus-Dieter Niemann persönlich als "Liftboy": "Na wenn so viel los ist, müssen wir schon ein bisschen regulierend eingreifen", sagte er. Drinnen boten Kunsthandwerker aus ganz Südthüringen ihre weihnachtlichen Ideen an - zum Abgucken oder am besten gleich zum Mitnehmen. Keramik, Holz, Stoff, Glaskunst - alle denkbaren Materialien eignen sich offenbar, um daraus schöne Dekorationen für ein gemütliches Zuhause zu kreieren.

Eine ganz neue Idee hatte die Floristmeisterin Annelore Römhild aus Hildburghausen mitgebracht: Aus großen Pinienzapfen, die eigens importiert werden, machte sie einen kleinen Weihnachtsbaum, der auf jeden Tisch passt. Oder Weihnachtskränze mit Zypresse, "die nadelt nicht und so können Sie den Kranz nächstes Jahr noch einmal benutzen - er sieht dann aus wie neu", versprach sie den interessierten Gästen. "Auch Floristen müssen sich immer mal was Neues ausdenken, kreativ sein, um die Kunden zu begeistern. Es ist eben auch ein Kunsthandwerk", meinte Annelore Römhild. Sie gehört schon zur Stammbesetzung der Händler zu den Weihnachts- oder Ostermärkten im Künstlerhof. "Die Märkte hier sind immer sehr gut besucht und das Ambiente ist toll."

Workshops geplant

Das empfanden viele andere Kunsthandwerker ebenso, die mit ihren Angeboten das Interesse der Besucher wecken konnten. Ob Glasschmuck, geschnitzte Pferde, Getöpfertes, Holzbrettchen mit eingebranntem Namen oder Adventsgestecke in allen Größen und Farben - die Ideen waren so vielfältig wie die Materialien. Ganz gleich, ob es dabei um traditionellen Weihnachtsschmuck ging oder eben um neue Anregungen. Die Geschmäcker sind ja, zum Glück, verschieden.

Neugierige Blicke zog auch Wolfgang Hopf aus Crock auf sich, der "Kasperkopfschnitzer", wie er sich selbst bezeichnet. Nach einigen Jahren Pause führte er sein Handwerk wieder einmal im Künstlerhof vor. Er schnitzt derzeit vor allem Leuchtengel oder Leuchter, sonst aber auch Köpfe für Handpuppen. "Das ist alte Crocker Handwerkskunst, wir hatten früher acht solcher Betriebe im Ort", erzählte er.
Wolfgang Hopf führt sein Handwerk für den Landkreis auf vielen Messen im ganzen Bundesgebiet vor. Und auch Urlauber werden bald in Workshops mehr über die Holzschnitzerei und viele andere Handwerke aus der Region erfahren können.

Im Künstlercafé war der Andrang nicht geringer. Kaffee und Kuchen kamen bei den Gästen gut an, zudem war ein Besuch im Künstlerhof gleichzeitig eine gute Gelegenheit, sich vor oder nach dem Besuch des Schleusinger Weihnachtsmarktes ein wenig aufzuwärmen. So ergänzten sich beide Veranstaltungen wiederum hervorragend.

Guten Absatz fanden auch die DVD's des ehemaligen Künstlerhof-Stipendiaten Michael Jahn mit seinem Film "Kopfwende". Die Bestelllisten wurden länger und länger und er brannte den ganzen Nachmittag über eine DVD nach der anderen. Das wäre dann für viele Schleusinger ein Weihnachtsgeschenk, auf dem man sich sogar selbst wiederfindet. jrg

aktualisiert von Thomas G. Marzian, 06.12.2010, 12:01 Uhr
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