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11.07.2011 - FREIES WORT - Lokalausgabe Hildburghausen Übersicht | Drucken

Zigeunerjazz von seiner besten "Saite"

Das Donati Swing Ensemble gastierte im Künstlerhof, wo erstmals seit langem wieder ein Konzertabend unter freiem Himmel stattfinden konnte.


Schleusingen - Endlich wieder einmal ein Konzert im Amphitheater des Roten Ochsen! Nach einigen Anläufen in den vergangenen Jahren, wo das Wetter den Veranstaltern immer wieder einen Strich durch die Rechnung machte, bildete der Innenhof mit seinem kleinen Amphitheater nun die perfekte Kulisse für ein wirklich großartiges Musikerlebnis unter freiem Himmel.

Das Donati Swing Ensemble begeisterte die Gäste in der Runde mit Swing und Gipsyklängen - schade nur, dass sich am Freitag Irish Folk im Schlosshof und das Konzert im Künstlerhof gegenseitig das Publikum streitig machten. Das bedauerten vor allem die Veranstalter, für die es Klaus Dieter Niemann zur Eröffnung auf den Punkt brachte: "Leider ist es nach zehn Jahren - so lange gibt es den Roten Ochsen nun fast - noch immer nicht gelungen, solche Termine besser aufeinander abzustimmen", sagte er. Dennoch konnte er auf ein einigermaßen gut gefülltes Rund blicken und forderte die Konzertgäste auf: "Helfen Sie mit, den Kulturbetrieb in Schleusingen etwas besser zu ordnen!"

Das würden die, die am Freitagabend den Auftritt des Donati Swing Ensembles miterleben konnten, sicher nur allzu gern tun. Denn was sie beim Open Air dort geboten bekamen, war musikalisch ein wahrer Genuss. Mit flotten, aber auch sanften Melodien spielten die fünf Musiker aus Bosnien, Sachsen und dem Rheinischen sich sehr schnell in die Herzen des Publikums, das den Rhythmus sofort aufnahm und nicht lange zum Klatschen, Mitsingen oder gar zum Tanzen aufgefordert werden musste. Und als schließlich auch noch russisch gesungen wurde, war das für die Konzertgäste in Schleusingen ohnehin kein großes Problem.

"Es war ein großartiges Konzert, das uns wirklich gut gefallen hat", meinte etwa Klaus-Peter Heinrich nach dem schönen musikalischen Sommerabend im Künstlerhof. "Man hat sofort gemerkt, dass alle Musiker mit Herz bei der Sache sind und selbst auch viel Spaß dabei haben." Die Spielfreude war allen vom ersten Augenblick an anzumerken. Locker und witzig führte Thomas Nestler, der Sachse unter den "Zigeunern", durch das Programm, das zwar den Swing im Stil von Django Reinhardt in den Mittelpunkt stellt, aber Stücke aus mehreren Jahrhunderten und verschiedenster Herkunft vereinte.

Bekannt ist das von Wolfgang Lang vor vier Jahren gegründete Ensemble schon länger und kam auch schon zu TV-Ehren. Erst in diesem Jahr ist Sängerin und Violinistin Catherine Brisch zur Truppe gestoßen, überzeugte aber auch hier mit ihrer Stimme und ihren einfühlsamen Interpretationen. Gerade war das Ensemble auf dem Tanz- und Folkfest in Rudolstadt zu Gast. Mit traditionellen Liedern und selbst geschriebenen Stücken konnte die Gruppe auch die Schleusinger begeistern und wurde erst nach mehreren Zugaben entlassen. Und natürlich gab es am Ende Geschenke: Wein - diesmal aus Thüringen - und Pralinen aus Sachen-Anhalt.

aktualisiert von Thomas G. Marzian, 11.07.2011, 10:12 Uhr
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